Die Vulkane Mexikos vom 10. November bis 28. November 2007
Reisebericht pber eine 19-tägige Tour mit 4 Vulkanbesteigungen (Ajusco 3926 m, Nevado de Toluca 4583 m, Ixtaccihuatl 5286 m, Pico de Orizaba 5700 m) und einem Kulturprogramm in Teotihuacan, Oaxaca, Monte Alban, Puebla.
Vorwort zu den Besteigungen der Vulkane:
In der Karte wird der Verlauf der Reiseroute mit den Vulkanbesteigungen dargestellt. Wenn Sie die Karte vergrößern wollen, bitte anklicken.
Die beiden Vulkane Ajusco und Nevado de Toluca sind schöne Tagestouren. Die Überschreitung des Gipfels Pico del Fraile am Nevado de Toluca, der Aufstieg erfolgt über seinen Ostgrat ist auf alle Fälle Kletterfertigkeit nötig. Besonders das letzte Steilstück geht sehr steil nach oben wo die Hände gebraucht werden. Der Abstieg ist dagegen problemlos. Die zwei anderen Vulkane Ixtaccihuatl und der Pico de Orizaba sind nicht zu unterschätzen, aufgrund der sehr langen Gehzeiten.
Am Ixtaccihuatl sind wir insgesamt 13 Stunden unterwegs gewesen, wobei wir eine sehr gute Gruppe waren. Bei schlechteren Gruppen oder langsamen Gehern können es auch 15 oder mehr Stunden werden. Vor allem der Weiterweg vom Knie zum Gipfel, es sind nur knappe 300 Höhenmeter zwischen 5020 m und 5286 m, aber durch das rauf und runter über die Vorgipfel ist dieser Weg unwahrscheinlich lange (allein 3 Stunden). Daher ist der lange Rückweg, obwohl es mehr bergab als bergauf geht, sehr anstrengend und es dauert noch lange bis nach unten. Am Pico de Orizaba steigt man dagegen zum Gipfel nur nach oben. Unsere Gehzeit lag bei 10½ Stunden was verhältnismässig schnell war. Es können auch schnell 12 Stunden werden. Das Gehen mit Steigeisen ist ein absolutes Muss, da die Gipfelflanke bis zu 48° Grad steil ist und ein Abrutschen bei sehr harten Firn nicht gut wäre. Wir hatten guten harten Trittfirn im gesamten Aufstieg wo ein sicheres Steigen, ohne das wir uns anseilen mussten, gewährleistet war. Die Kälte am Orizaba war eher das Problem, die meiste Zeit geht man im Eis, und rate daher jedem sehr gute Bergschuhe, Socken und Handschuhe (Daunenhandschuhe) mitzunehmen. Insgesamt muss man sagen das der Ixtaccihuatl aufgrund seiner Länge, vor allem an Ausdauer weit mehr abverlangt als der Pico de Orizaba. Die Erholungstage zwischen dem Ixtaccihuatl und dem Pico de Orizaba sind wichtig und für alle notwendig. Daher geniest die schönen Tage, auch zwischen den anderen Gipfel, weil Mexiko viel mehr zu bieten hat als Vulkane. Reich an Kulturgütern wie Teotihuacán oder Monte Alban sind auch die Städte mit all ihren Sehenwürdigkeiten sehenswert. Wer Lust und Laune hat, vor allem Zeit, sollte unbedingt nach so einer Tour eine Badeverlängerung am Pazifik oder am karibisches Meer anhängen. Ein paar Tage ausspannen und den Flair am Meer geniesen war für uns nach all den Tagen eine wahre Erholung.
Tag 1: Mexiko City
Bereits beim Landeanflug erhält man einen Eindruck von der gewaltigen Ausdehnung der Stadt. Mit einer Weite von 70 auf 80 Kilometer leben über 25 Millionen Menschen in dieser Stadt und täglich kommen 2000 neue Einwohner dazu. Unser Hotel Majestic liegt direkt am Zócalo. Von der Aussichtsterrasse auf dem Dach genießt man einen Logenblick auf das Herz der Stadt mit den Kolonialpalästen umrahmten Zócalo. Jeden Morgen und Abend kann man die feierliche Zeremonie beiwohnen wenn die Soldaten die Fahne der Estados Unidos de Mexico auf den Mast ziehen oder holen und in den Regierungssitz des Präsidenten tragen. Ein Besuch der Kathedrale, die größte Kirche Mexikos mit ihrem Hauptschiff und der beiden Seitenschiffe sowie der 14 Seitenkapellen die aus Basalt und Sandstein geschaffen wurden beeindrucken. Es dauerte fast 250 Jahre bis zur Fertigstellung dieser Kathedrale (1573 – 1813). Wie viele andere Gebäude sinkt die Kathedrale seit Jahren in den sumpfigen Untergrund und immer wieder werden bauliche Stützmassnahmen erforderlich. Nördlich davon liegt die Ausgrabungsstätte Templo Mayor. Durch Zufall fanden Arbeiter im Jahre 1978 beim Ausgraben eines Kabelschachtes einen behauenen runden Stein mit einem Durchmesser von über 3 m der die nackte Göttin mit abgetrennten Kopf und Gliedmaßen zeigt. Danach begannen die systematischen Ausgrabungsarbeiten. Der Besuch des Nationalmuseums für Anthropologie ist ein Muss und man sollte mindestens einen halben Tag einplanen. Es befindet sich im Chapultepec-Park und beherbergt die wichtigste Sammlung des präkolumbischen Erbes Mexikos und zählt zu den bedeutendsten archäologischen Sammlungen weltweit. Nach einem langen und ereignisreichen Tag genießt man den Ausblick auf den Zócalo von der Dachterrasse des Hotels Majestic.
Tag 2: Ajusco – Pico de La Cruz de Marquez ( 3926 m )
Heute heisst es Bergstiefel anziehen. Am südlichen Stadtrand von Mexiko Stadt liegt der Vulkan Ajusco. Von unserem Hotel fahren wir in ca. 90 Minuten durch die Staus der Metropole zu unserem Ausgangspunkt der bereits auf einer Höhe von 2900 m liegt. Anfangs steigen wir durch schönen Nadel- und Laubwald bergan. Weiter geht es über Serpentinen durch Rinnen und kleine Waldlichtungen ins freie Gelände. Jetzt steigen wir über Grashänge zum gratartigen Vorbau des Vorgipfels Pico del Aguila (3850 m) auf. Diesen Grat überwinden wir mit sehr leichter Kletterei ohne Probleme. Nach einer kleinen Pause und mit einem grandiosen Blick auf die Metropole Mexiko Stadt geht es hinunter in einen Sattel zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel. Von dort führt die Route ansteigend auf den Hauptgipfel Pico de La Cruz de Marquez. Der Abstieg verläuft zuerst über leichtes Wiesengelände, immer zurück blickend auf die zwei Gipfel, bis zur einer Steilstufe. Es geht von da an steil bergab über loses Geröll bis wir in die Waldregion gelangen. Flach auslaufend erreichen wir eine Forststraße die uns zum Abholpunkt bringt. Dort geniesen wir in einem Restaurant ein kühles Bier bevor es mit dem Bus ins Hotel zurückgeht.
Aufstieg: 1026 m Abstieg: 1026 m niedrigste Höhe: 2900 m höchste Höhe: 3926 m Gehzeit: 7 Std.
Tag 3: Basílíca de Guadalupe – Teotihuacán
Nordwestlich vom Stadtzentrum besuchen wir morgens die alte und neue Basílíca de Guadalupe. Mit dem Bauwerk wurde 1531 begonnen und 1695 erweitert. Es diente dazu den heiligen Umhang des Juan Diego aufzubewahren. Durch Erdbeben wurde die Kirche beschädigt und der Umhang in die neue Basílíca de Guadalupe gebracht. In dieser gewaltigen Kirche, ein moderner ovaler Rundbau fasst rund 20000 Gläubige und ist der bedeutendste Wallfahrtsort Lateinamerikas. Heute führen 4 ebene Rollbahnen an dem durch Panzerglas geschätzen Umhang mit dem Bildnis vorbei. Danach fahren wir zu eine der größten, eindruckvollsten und zugleich rätselhaftesten Ausgrabungsstätten Mexikos nach Teotihuacán. Bevor wir zur Pyramidenanlage gehen erfahren wir bei einer Vorstellung den Herstellungsprozess des beliebten Agavenschnapses. Auch die Herstellung der Masken aus Obsidian oder andere Skulpturen werden gezeigt und vorgeführt. Ein Tipp dort einzukaufen. Die Qualität ist sehr gut und man bekommt auch ein Echtheitszertifikat, dementsprechend ist auch der Preis hoch. Woanders ist aber die Qualität schlecht und man weiss nicht ob es echt ist. Ein bis heute unbekanntes Volk errichtete zwischen 250 v. Chr. und 700 n. Chr. einen Stadtstaat, der sich über 11 km² ausdehnte und zu Glanzzeiten 120000 Menschen beherbergte. Eine 2 km lange und 40 m breite Nord-Süd-Achse zieht sich quer durch die Anlage, die den Namen Straße der Toten ( Camino de los Muertos) trägt. An der Vorderseite des Tempels des Quetzalcóatl verzieren Reliefs und Skulpturen die Fassade. Die Köpfe Quetzalcóatls, der Gefiederten Schlange und die Maske des Regengottes Tlaloc.Weiter nordwärts gelangen wir über die Camino de los Muertos an die östlich gelegene Sonnenpyramide. Sie ist 65 m hoch und hat einen Grundriss von 225 x 225 m. Bis zur ihrer Fertigstellung 100 v. Chr. verwendeten die Erbauer 3 1/2 Millionen Tonnen Material. Man hat von dort oben, immerhin hat die Plattform immer noch eine Fläche von 40 km², eine wunderbare Aussicht auf die gesamte Pyramidenanlage. Nach dem Abstieg gelangen wir über die Straße zum Zeremonialplatz mit einem Altar in der Mitte. Dahinter liegt die Mondpyramide. Sie ist 45 m hoch und hat eine Grundfläche von 150 x 120 m. Man hat von dort oben einen schönen Blick auf die Straße der Toten und auf die Sonnenpyramide. Nun machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Jaguarpalast. Das Bauwerk besteht aus 3 Räumen und wurde benannt nach seinen Wandmalereien die aus zwei überlebensgroße Jaguare im mittlerer Raum zeigen. Nach der Besichtigung fahren wir in ca. 3 Stunden über Mexico City und Toluca zur einfachen Selbstversorgerhütte am Nevado de Toluca auf 3800 m den die Indianer Xinantécatl „der nackte Mann“ nennen. Unsere Bergführer bereiten das Abendessen vor und wir bereiten das Nachtlager und die Ausrüstung für den nächsten Tag vor.
Tag 4: Nevado de Toluca – Pico del Fraile ( 4583 m )
Heute heisst es aufstehen. Um 6 Uhr morgens werden wir geweckt und nach dem Frühstück geht es um 7 Uhr los. Mit dem Bus fahren wir in ca. 1 – 1½ Stunden hinauf bis zur einer metrologischen Station auf ca. 4100 m. Dort empfängt uns ein kalter Wind der uns zum los laufen bewegt. Leicht ansteigend über einen breiten Weg erreichen wir einen kleinen Sattel von wo wir den ersten Blick auf den Gipfel des Pico del Fraile und auf die zwei unten liegenden Kraterseen haben. Vom Sattel steigen wir gemütlich hinunter und laufen am Kratersee Lauguna de la Luna entlang, wo unsere Aufstiegsroute nach oben genau zu sehen ist. Von nun an geht es über Grashänge und Schotter bergauf. Die Höhe macht sich bemerkbar und wir gehen deshalb Schritt für Schritt langsam weiter. Mässig ansteigend gelangen wir über Geröllfelder (Sand) zu einem Sattel. Nach dem Sattel queren wir südseitig den ersten Kopf und erreichen den Felsgrat mit dem ersten Aufschwung. Wir klettern den Aufschwung links aufwärts und erreichen meist über loses Geröll und Gestein den Ostgrat des Pico del Fraile mit seinen kleinen Vorgipfeln. Kurz vor dem Gipfel erreichen wir die letzte steile Stelle. Steil kletternd geht es auf den kleinen Gipfel des Pico del Fraile der für ungefähr 4 bis 5 Leute Platz bietet. Ein Stück weiter unten geniesen den Ausblick auf die umliegenden Berge. Nach einer langen Pause bei herrlichstem Wetter steigen wir über den Westgrat, zuerst noch leicht kletternd, später über einen Steig zu einem Sattel. Ab hier geht es den steilen Geröllhang hinunter zur Laguna del Sol. Der Weg ist nicht zu verfehlen und die Rutschpartie auf Sand und Geröll zum Kratersee ist im Eiltempo erledigt. Es dauert ungefähr eine halbe Stunde und wir gönnen uns eine schöne Rast am See. Jetzt wandern wir an der westlichen Seite des Kratersees Laguna del Sol entlang bis uns der Aufstieg auf den bekannten Sattel von heute Morgen uns noch bevorsteht. Zuerst steiler dann leicht ansteigend gelangen wir dorthin. Ab hier geht es in einer halben Stunde hinunter zur metrologischen Station wo uns der Bus erwartet.
Aufstieg: 600 m Abstieg: 600 m niedrigste Höhe: 4100 m höchste Höhe: 4583 m Gehzeit: 6 – 7 Std.
Tag 5: Xochimilco – Amecameca
Nach dem Frühstück fahren wir von der Hütte zurück nach Mexiko Stadt und gelangen nach Xochimilco. Xochimilco liegt 25 km südlich von Mexiko Stadt und bedeutet der „Ort wo die Blumen wachsen“einstige Wohnstätte der Azteken. Die „Chinampas“ der Azteken wurden mit „Schwimmende Gärten“ übersetzt. Auf großen Flüßen aus Schilfrohrkörben bauten sie Obst und Gemüse an. Da der Wasserstand sehr niedrig war und ruhig wuchsen die Wurzeln bis in den Grund des Sees hinab. Es entstanden fruchtbare naturbewässerte Inseln die heuet fest mit dem Untergrund verbunden sind. Heute sind die Jardines Flotantes der Azteken für die Hauptstadtbewohner ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders an den Wochenenden wo viele Mexikaner mit ihren Familien hierher zu einem Ausflug oder auch einer Geburtstagfeier einladen. Ein Labyrinth von kleinen und großen Kanälen durchziehen die Gärten. Jeder will einen Platz auf diesen Kähnen, den sogenannten Trajineras, um langsam über das Wasser geschippert zu werden. Ganze Mariachi-Kapellen fahren auf eigenen Booten nebenher und lassen ihr Repertoire gegen ein kleines Trinkgeld ertönen. Auch auf kleineren Booten kann man Getränke und Speisen kaufen und die Fahrt auf den Kanälen geniesen. Von dort aus fahren wir nach Amecameca, wo wir noch am Markt Getränke und Kleinigkeiten kaufen können bevor es zum Hotel geht. Die Rucksäcke und die Ausrüstung für den bevorstehenden sehr langen Tag werden vorbereitet. Helm, Eispickel, Stirnlampen, Steigeisen und Klettergurt und alles was wir brauchen wird eingepackt. Danach geht es zum Abendessen und kurz darauf geht es zu Bett. Es wird eine kurze Nacht!
Tag 6: Ixtaccihuatl – El Pecho ( 5286 m )
Ein sehr sehr langer Tag für die Besteigung des Ixtaccihualt steht uns bevor. Nach einer sehr kurzen Nacht weckt uns Bergführer Thomas um 0:30 Uhr aus dem Schlaf. Letztes Packen und nach einem frühen Frühstück im Hotel fahren wir mit dem Bus um 1:30 Uhr los. In ca. 1½ Stunden erreichen wir den Paso Cortez auf 3700 m. Unsere Bergführer Humberto öffnet eine verschlossene Schranke die uns weiter auf einer Sandpiste zum Ausgangspunkt La Joya 3960 m bringt. Es dauert vom Paso Cortez dorthin nochmals eine halbe Stunde die wir im Halbschlaf geniesen bevor es endgültig los geht. Um 3:30 Uhr sind wir dann alle abmarschbereit. Der erste halbe Kilometer geht flach über eine Sandpiste bevor es rechts abzweigend über steile Serpentinen bergauf geht. Durch hohes Gras später steile Schotter- oder Sandwege geht es zum Pass Portillo de los Pies (4200 m) dem Sattel zwischen dem Knie und den Füßen der Ixta.über den zum Teil sehr sandigen Südostrücken gelangen wir auf einen Sattel. Unterwegs bestaunen wir den ersehnten herannahenden Tag mit einem tollen Sonnenaufgang mit Blick zum Pico de Orizaba. Vom Sattel gelangen wir kurz absteigend zur Biwakschachtel Glaciares Orientales auf 4600 m Hähe und gönnen uns eine kleine Trinkpause. Von hier sehen wir bereits den weiteren Anstieg. über steile Serpentinen, teils leicht kletternd erreichen wir mühsam über Schotter und Sand den Vorgipfel Torre de San Agustin in 5020 m. Vom dort aus geht es immer wieder bergab und bergauf über weitere Vorgipfel bevor wir das große Gletscherfeld erreichen und der Blick zum höchsten Gipfel des Ixta schweift. Da der Schnee sehr hart war haben wir die Steigeisen angezogen um das untenliegende Gletscherfeld zu erreichen. Unten angelangt queren wir leicht absteigend dann wieder ansteigend das Gletscherfeld. Weiter steigen wir über einen flachen Grat aufwärts bevor wir den letzten steilen Aufstieg erreichen. Steil bergauf über Schotter, Sand und Schnee gelangen wir zu einem weitern Vorgipfel. Wir steigen kurz ab und steigen den flach ansteigenden Grat zum höchsten Punkt des Ixta den Gipfel des El Pecho (5286 m) entgegen. überglücklich geniesen wir nach 8 Stunden die tolle Aussicht vom Gipfel. Der sehr lange Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute und waren sehr froh um ca. 16 Uhr und nach ungefähr 13 Stunden am Bus zu sein der uns wieder hinunter nach Amecameca ins Hotel brachte. Mit viel Bier haben wir den Tag ausklingen lassen. Der Höhenunterschied zwischen dem Ausgangspunkt und dem Gipfel beträgt 1326 m. Durch das viele bergauf und bergab über die Vorgipfel, vom Torre de San Augustin zum El Pecho (ca. 3 Stunden) und wieder zurück (ca. 2 Stunden) belaufen sich die gesamten Höhenmeter auf mehr als geschätzte 1500 m und darf nicht unterschätzt werden.
Aufstieg: 1500 m Abstieg: 1500 m niedrigste Höhe: 3960 m höchste Höhe: 5286 m Gehzeit: 13 – 15 Std.
Tag 7: Hacienda Vista Hermosa – Erholungstag
Nach dem sehr anstrengenden Tag am Ixtaccihuatl gönnen wir uns einen schönen Aufenthalt auf einer bezaubernden Hacienda mit dem Namen „Vista Hermosa“. Wir fahren nach dem Frühstück ungefähr 2 Stunden über Cuernavaca in die Nähe von Tequesquitengo das wir Mittags erreichen. Diese Hacienda liegt ungefähr 37 km von Cuernavaca entfernt die 1529 von Hernón Cortés erbaut wurde. Sie bietet mit ihrem historischem Ambiente, ein Restaurant, ein riesiger Swimmingpool, Tennisplatz, Volleyball, Reiten und eine herrliche Gartenanlage an. Wir können ausruhen und die Annehmlichkeiten des Freizeitangebotes nuzten oder einen schönen Nachmittag am Pool verbringen. Wir sagen nur viel Spaß und geniest das Ambiente.
Tag 8: Fahrt nach Oaxaca
Es wird eine lange Fahrt nach Oaxaca und dauert ca. 8 Stunden. Wir müssen früh aufstehen und fahren nach dem Frühstück um etwa 8 Uhr los. über Cuernavaca, Izúzur, Puebla und der Nationalstrasse 135 erreichen wir Oaxaca in der Dämmerung. Unterwegs wird an einer Raststätte gehalten um etwas zu Essen und zu Trinken oder um die Beine zu vertreten. Zwei Stunden vor Oaxaca halten wir an der Strasse und besichtigen kurz die riesigen Kakteen und Kaktusarten am Strassenrand. Der Kaktus, das Wahrzeichen Mexikos prägt sehr viele Regionen dieses Landes. Weltweit gibt es geschätzt ca. 6000 Kakteenarten von 1 cm bis zu 15 m Größe. 2/3 der Kakteenarten der Erde findet man in Mexiko. Sie halten nicht nur der Hitze und Dürre stand, auch die Lebensbedingungen der Tiere in ihrer Umgebung wird verbessert. Die Kakteen haben nur einen sehr langsamen Wuchs. Erst nach ca. 100 Jahren gelangt der Säulenkaktus zur Reife und es entwickeln sich die ersten Zweige. Dann sind sie 2 Meter hoch und verzweigen sich weiter bis sie ein Alter von 250 Jahren erreicht haben, etwa 15 m hoch sind und ca. 50 Seiten Äste besitzen. Nachdem wir im Hotel angekommen und die Zimmer bezogen haben geht es mit dem Taxi oder dem Pendelbus zum Zócalo. Wenn die Zeit langt besuchen wir das Museo de las Culturas de Oaxaca. Das Museum präsentiert die kostbarsten Ausgrabungsfunde aus der näheren Umgebung wie dem Monte Alban. Daneben steht die Kirche Santo Domingo. Das Prunkstück von Santo Domingo ist die goldene Rosenkranzkapelle aus dem 18. Jh. Von dort aus laufen wir zum Zócalo und geniesen das Treiben am Platz bei einem Bier oder einem Kaffee bevor wir in einem der guten Restaurants das Abendessen einnehmen.
Tag 9: Monte Alban und Oaxaca
Wir besuchen morgens auf einem Bergplateau auf knapp 2000 m Höhe die Tempel , Paläste, Gräber und Plattformen von Monte Alban. Viele Jahrhunderte lang wurde gebaut. Ein unbekanntes Volk, vermutlich Olmeken oder unter olmekischen Einfluss stehend, begann ca. 900-700 v. Chr. die Besiedlung. Sie waren es auch, die die Kuppe des Berges ( 300 x 200 m ) abgetragen haben sollen. Bis zum Jahr 200 v. Chr. waren es 16000 Bewohner die dort oben gelebt haben. Um das Jahr Null begann die Einwanderung der Zapoteken und es war die bedeutendste Phase Monte Albans. Sie wählten Monte Alban zu ihrem Herrschersitz und bauten die Anlage weiter aus wie sie heute zu sehen ist. Zwischen 900-1250 n. Chr. verließen die Zapoteken ohne ersichtlichen Grund die Stätte. Es wurden nur noch Gräber angelegt, jedoch lebten sie weiterhin im Tal, die sie jedoch mit eingewanderten mixtekischen Gruppen aus dem zentralen Hochland teilen mussten. Es kam offfentsichtlich zu Kämpfen mit den Mixteken. Den Mixteken diente die Anlage nur noch als Begräbnisstätte und wurde zur einer Nekropolis (Totenstadt). Über insgesamt 37 km² erstreckte sich die ärchologische Zone. Die Gebäude sind alle in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Die einzige Ausnahme bildet das Observatorium das um 45 Grad versetzt ist und die Form einer Pfeilspitze hat. Den Zapoteken diente dieser ungewöhnliche Bau zur Berechnung ihres Kalenders mit Hilfe der Astronomie. Die Am späten Mittag verlassen wir die berühmte Ausgrabungsstätte und fahren hinunter nach Oaxaca weiter in Richtung Mitla und passieren nach 12 km Santa Maria El Tule. Bekannt ist dieser Ort wegen eines über 2.000 Jahre alten Baumes mit einem Stammdurchmesser von 14,05 Metern und ist er der dickste Baum der Welt. Der Umfang des Baumes beträgt etwa 58 m, die Höhe etwa 42 m und hat ein Gewicht von 636 Tonnen. Nach der eindrucksvollen Besichtigung fahren wir zurück nach Oaxaca und steigen am späten Nachmittag am Zócalo aus. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Wir können Andenken einkaufen, Kaffee oder Bier trinken gehen oder einen Besuch auf dem Markt machen bevor es mit einem beliebigen Taxi zum Hotel geht. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein da es am nächsten Tag sehr früh in Richtung Pico de Orizaba geht.
Tag 10: Oaxaca – Tlachichuca – Berghütte Piedra Negras ( 4260 m )
Sehr früh am Morgen fahren wir mit dem Bus die gleiche Strecke zurück nach Puebla bis es nach rechts in Richtung Orizaba abzweigt. Von dort fahren wir über Ciudad Serdan nach Tlachichuca unserem Ausgangsort für die Besteigung des Pico de Orizaba das wir Mittags erreichen. Dieser Ort liegt 2700 m hoch und wir bereiten uns in der Bergsteigerpension Citlaltepetl unsere Besteigung vor. Dort treffen wir auch wieder unsere Bergführer. Nachdem Mittagsessen packen wir unsere Sachen, ziehen warme Sachen an und steigen in die Allradfahrzeuge um. Die Fahrt zur Hütte Piedra Negras dauert ungefähr 2½ bis 3 Stunden, je nach Streckenverhältnissen. Am Anfang fahren wir auf guter Sandpiste bis zu einem kleinen Dorf namens Miguel Hidalgo auf 3400 m. Jetzt schalten die Fahrer den Allrad an. über teilweise sehr schlechter Piste fahren wir durch Wald bis es weiter oben lichter wird und in die Graslandschaft des Pico de Orizaba übergeht. Am späten Nachmittag erreichen wir die Hütte und laden das Gepäck aus. Wir richten uns in der kleinen Hütte ein und da bereits eine amerkanische Gruppe vorort ist müssen wir uns mit dem zweiten und dritten Stock vorlieb nehmen. Da der Boden aus Brettern besteht breiten wir die Isomatten und zugleich die Schlafsäcke aus und schauen unseren Köchen in dem kleinen Gang zu, falls der Geruch es zulässt oder man unternimmt am besten eine kleine Wanderung bergauf bis unser Abendessen angerichtet ist. Es geht sehr früh zu Bett, da die bevorstehende Nacht sehr sehr kurz ist.
Tag 11: Pico de Orizaba ( 5700 m )
In vorspanischer Zeit trug er den indianischen Namen Citlaltepetl was „Berge der Sterne“ bedeutet. 1848 haben erstmals amerkanische Soldaten den Gipfel erreicht. Nach einer sehr kurzen Nacht werden wir um 0:30 Uhr geweckt. Unsere Bergführer bereiten bereits das Frühstück vor solange wir uns anziehen, den Rucksack vollends packen und restlichen Sachen wie Isomatte, Schlafsack verräumen. Um 1:30 Uhr marschieren wir langsam bergauf. Im unserem Licht der Stirnlampen geht es über Serpentinen den schottrigen Weg hinauf. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir die Firn- und Eiszone, den Platz wo wir alle die Steigeisen und den Hüftgurt anziehen und unsere Eispickel auspacken (ca. 4700 m). über eisige Rinnen steigen wir steil, fast geradlinig über sehr harten Firn auf ca. 5000 m hinauf und erreichen den Gletscher. Von da an steigen wir zuerst flacher, später immer steiler werdend über Serpentinen den Gletscher hinauf. Der Weg auf dem Gletscher ist mit kleinen Fähnchen gekennzeichnet der uns die Marschrichtung zeigt. Der Aufstieg verlief bei dieser Tour ohne Probleme.Wir hatten sehr guten Trittfirn und überhaupt kein Blankeis, Gletscherspalten waren ebenso nicht vorhanden und liefen deshalb unangeseilt zum Gipfel. über immer engere Kehren ersteigen wir die steile Gipfelflanke, die Steilheit beträgt bis zu ca. 48° Grad und kommen schlussendlich am Kraterrand an. Wir steigen die letzten Meter über den flachen Grat zum Gipfel und sind nach ca. 7½ Stunden überglücklich dort oben zu stehen. Die ersten erreichten den Gipfel um ca. 8:45 Uhr die letzten unserer Gruppe um 9:30 Uhr. Alle geniesen die tolle und grandiose Aussicht, besonders in den tiefen Schlund des Kraters oder der Ausblick in Richtung Ixtaccihuatl, Popocatapetl oder dem Malinche. Es heisst wieder Abschied zu nehmen und den langen Abstieg zu beginnen. Der Weg verläuft auf gleicher Route wie der Aufstieg und wir sind sehr froh nach ca. 5 Stunden an der Hütte Piedra Negras zu sein. Bis die letzten Teilnehmer unserer Gruppe ankommen geniesen wir bei Kaffee oder Tee die Ruhe, nach einem sehr anstrengenden und langen Tag. Dann werden die Autos beladen und fahren in ca. 2 Stunden nach Tlachichuca hinunter wo wir unser Hotel beziehen. Am Abend feiern wir mit unseren Bergführern und nehmen zugleich Abschied von ihnen.
Aufstieg: 1440 m Abstieg: 1440 m niedrigste Höhe: 4260 m höchste Höhe: 5700 m Gehzeit: 10 – 12 Std.
Tag 12: Tlachichuca – Puebla
Nach einem langen und späten Frühstück fahren wir ca. 2 Stunden nach Puebla. Trotz der enormen Größe, heutzutage 1,5 Millionen Einwohner, gründeten im Jahre 1531 Franziskaner die Siedlung Puebla de los Angeles und noch heute blieb der koloniale Stil im Stadtzentrum erhalten. Das traditionsreiche Puebla gilt als Geburtsort der mexikanischen Küche. Die dickflüssige „mole pablone“ ist eine der besten Spezialitäten des Landes. Die Kolonialarchtektur hat ihren ganz besonderen Reiz durch die für Puebla bekannten Talavera-Kacheln, die an den Häuserfassaden zu sehen sind. Siedler aus der spanischen Stadt Talavera hatten ihr Handwerk damals mit nach Mexiko gebracht. Die Kathedrale mit ihren beiden hohen Türmen liegt am prächtigen lebendigen Zócalo und ist ein herausragendes Beispiel des mexikanischen Barock. Vom Zócalo schlendern wir durch die Fussgängerzone Pueblas mit seinen vielen Geschäften zur Kirche Santo Domingo. Sie birgt die 1690 geschaffene Rosenkranzkapelle und besticht durch verschwenderische Dekorationen aus vergoldetem Holzschnitzwerk und Stuck sowie eine vollständig mit Blattgold ausgestalteten Kuppel. Zwölf Säulen symboliesieren die Apostel. Zurück am Zócalo erleben wir bei einem Kaffee oder einem kühlen Bier das Treiben der Mexikaner in dieser Stadt. Am Abend werden wir das Abschiedsessen bei einem schönen Wein im Hotel Colonial geniesen bevor es am nächsten Morgen für manche in die Badeverlängerung geht oder die anderen auf ihren Heimflug warten.
Tag 13 bis 17: Badeverlängerung in Puerto Escondido
Von Puebla sind wir mit einem eigenen Taxi den unser Reiseleiter Thomas am Vorabend bestellt hat in ca. 2 Stunden zum Flughafen Benito Juárez International in Mexiko City gefahren. Der Transferkosten waren nicht inkludiert und haben umgerechnet für die Fahrt zu Viert 80 Euro bezahlt. Es sind immerhin ca. 130 km von Puebla nach Mexiko City. Wir flogen vom nationalen Terminal in ca. 1 Stunde nach Puerto Escondido am Pazifik, das 400 km südöstlich von Acapulco liegt. Unsere zwei anderen Teilnehmer haben die Verlängerung in die Nähe von Playa del Carmen gebucht und flogen nach Cancun. Puerto Escondido wurde erst 1928 gegründet und hat heutzutage ungefähr 60000 Einwohner. Unser Hotel Aldea del Bazar erreichten wir mit dem Taxi in 5 Minuten von dem kleinen enfernten Flughafen Puerto Escondidos. Das Hotel liegt oberhalb des Strandes Bacocho mit einer herrlichen Sicht auf den endlosen Pazifik. Das Hotel ist sehr ruhig gelegen und wir waren fast die einzigen im Hotel, nur einige Mexikaner machten am Wochenende Ferien. Die Flaniermeile von Puerto Escondido erreicht man problemlos mit dem Taxi in 5 Minuten und zahlt für die einfache Fahrt 25 Pesos. Man steigt an der Touristeninformation aus und ist direkt in der Avenida Gasca mit seinen Modeschmuck-, T-Shirt-Geschäften, Surfläden, Cafés und Restaurants gleich rechts davon. Von dort aus kann man über die Strände Principal, wo die kleinen Fischerboote liegen, dem Strand Marinero zum großen Strand Zicatela laufen. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf das idylisch gelegene Puerto Escondido. Nicht weit vom Hotel entfernt liegt der Strand Bacocho. Hinter dem Hotel geht es auf einer Strasse hinunter zum Club Playa Beach und gelangt zum einsamen Bacocho Strand. Man wandert endlos am einsamen Sandstrand entlang wobei das Baden in den sehr hohen Wellen unmöglich ist und auch das Hotelpersonal hat uns abgeraten dort zu Baden. Der nicht weit entfernte Strand Carrizalillo, es führen endlos viele Treppen hinunter oder der Strand Manzanillo sind ruhige Buchten und laden zum Schwimmen ein. Diese Tage waren wunderschön und wir haben die Ruhe und Einsamkeit im Hotel oder in der Stadt genossen. Es war fast zu wenig los nach unserer Meinung. Wer aber dies sucht ist bestens aufgehoben.